Solidarität kann keine Einbahnstraße sein. Nahezu 20% von bereits festgelegten Geldern für den bereichsübergreifenden Kollektivvertrag im 2021 gestrichen

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In Zeiten der Pandemie hat man es als Gewerkschaften der öffentlichen Bediensteten nicht leicht. Von Populisten als privilegierte Kaste an den Pranger gestellt, wird den öffentlichen Angestellten ein Maulkorb aufgesetzt, um alles über sich ergehen zu lassen. Die öffentlichen Bediensteten fühlen sich dem Wohlergehen der Bevölkerung und des Landes verpflichtet und sind auch bereit einen Beitrag zur Bewältigung schwieriger Zeiten zu tragen. Dies haben sie in der Vergangenheit bei verschiedenen Anlässen auch unter Beweis gestellt, indem sie auf Gehaltsanpassungen und auf Lohnelemente verzichtet haben, auch wenn das zu nicht unerheblichen finanziellen Einbußen geführt hat. Auch in dieser Krise haben die öffentlichen Bediensteten die Dienste an den Bürger aufrecht erhalten.
Ein Unterfangen welches auf Grund der schwierigen Bedingungen und ständig wechselnden Situationen bei weiten nicht einfach und nur dank großen persönlichen Einsatzes jedes einzelnen möglich war. Man hat sich keinen Dank erwartet, da die Bewältigung dieser schwierigen Zeiten als Pflicht angesehen wird. Doch das was man letzthin hinnehmen musste, haben sich die öffentlichen Bediensteten wahrlich nicht verdient. Denn das Abziehen von bereits nach langen Verhandlungen bereitgestellten Gelder, ganz ohne Vorankündigung und Absprachen mit den Sozialpartnern ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht für alle Bediensteten, die mit viel Einsatz zur Bewältigung dieser Pandemie beitragen, sondern auch ein Vertrauensbruch gegenüber den Sozialpartnern. Mehr als 17 Millionen € also beinahe 20% der für den Zeitraum 2019 bis 2021 vorgesehen Mitteln des bereichsübergreifenden Kollektivvertrages wurden kurzerhand ersatzlos abgezogen.

Der Populismus und die Neiddebatte haben gesiegt, verloren haben die Falschen, nämlich alle öffentlichen Bediensteten die während dieser schwierigen Zeit zum Wohle der Bevölkerung und des Landes ihren Dienst verrichtet haben.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Umgang mit den Sozialpartnern nicht Schule macht und in anderen Bereichen um sich greift.